Tempi in Mozarts g-Moll-Sinfonie KV 550
Vorige Woche hatte ich das große Vergnügen, Mozarts „große“ g-Moll-Sinfonie KV 550 aufzuführen. Beim Vorbereiten, Proben und Aufführen dieses Werkes ist die Frage der gewählten Tempi fast noch dringlicher als anderswo in der Musik der Klassik und besonder ...
Schuberts Streichquartett d-Moll D. 810 „Der Tod und das Mädchen“ in Mahlers Streichorchester-Fassung
Da schreibt einer: Kennen Sie lustige Musik? Ich nicht. Oder: Da wurden die Brüder sehr fröhlich. Ich aber war traurig. Oder: Und zum zweiten Male wandte ich meine Schritte und mit einem Herzen voll unendlicher Liebe für die, welche sie verschmähten, wand ...
Weber: Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 74, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Heute abend schließt sich der Kreis unserer mehrjährigen Beschäftigung mit Musik der deutschen Romantik: Nach Brahms’ „Tragischer Ouvertüre“ (2007), Mendelssohns dritter, „schottischer“ Sinfonie (2008), nach Schumanns Cellokonzert (2008) und seiner dritte ...
Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll
Robert Schumann im Jahre 1853: „Ich dachte, es würde und müsse einmal plötzlich einer erscheinen, der den höchsten Ausdruck der Zeit in idealer Weise auszusprechen berufen wäre . Und er ist gekommen, ein junges Blut, an dessen Wiege Grazien und Helden W ...
Beethovens Tempodisposition in der Fünften Sinfonie op. 67
Die Sätze der fünften Sinfonie haben die Tempobezeichnungen Allegro con brio (Halbe = 108) Andante con moto (Achtel = 92) – più moto (Achtel = 116) – Tempo I Allegro (Punktierte Halbe = 96) Allegro (Halbe = 84) – Tempo I (des 3. Satzes, Punktierte ...
Die Vierte Bruckner
Die Vierte Sinfonie von Anton Bruckner ist mit der Dritten diejenige seiner Sinfonien, zu der das Problem der Fassungen besonders komplex ist - es sind bis zu sieben authentische Fassungen nachgewiesen worden; drei Hauptfassungen liegen ediert vor – die E ...
Der musikalische Stil, den wir vereinfachend „Wiener Klassik“ nennen, hat nichts mit einem klassizistischen Einhalten oft willkürlicher Regeln zu tun, sondern, besonders auf formalem Gebiet, immer mit einem kunstvollen Spiel mit der dem gebildeten Publikum vertrauten Konvention, mit der Überraschung, und auch – ein Schritt weiter – mit dem Unvorhersehbarmachen des an sich Regelmäßigen.
Wiener Klassik
Natürlich kann sich niemand gleich gut mit allem beschäftigen. Man sollte aber z. B. im Zeitalter der ständigen Verfügbarkeit aller Arten von Musik nicht Händel spielen, ohne sich mit Schostakowitsch auseinandergesetzt zu haben; keine neueste Musik aufführen, ohne die älteste reflektiert zu haben. Denn die Verfügbarkeit ist auch eine Verpflichtung zu weitem Blickwinkel – sonst besteht die Gefahr eines Verlorengehens im Detail, eines Versinkens in Belanglosem, einer Auflösung in Belanglosigkeit durch Überspezialisierung. Die wirkliche Chance unserer Zeit heißt aber: Spezialisierung auf Gesamtschau. Es gibt kaum beglückenderes, als die Gemeinsamkeiten von Dowland und Brahms aufzuspüren, die Unvereinbarkeiten von Bruckner und Schostakowitsch, die Gemeinsamkeiten und Unvereinbarkeiten von Josquin und Messiaen.
Spezialisten
Man darf beim Entwickeln einer Interpretation nicht vergessen, daß früher nicht historische Beschäftigungen mit einem bestimmten Stil ausschlaggebend waren, sondern das lebendige Erleben. Historisches Informiertsein ist nicht der Zweck des Musikmachens und kann keine Bewertungskategorie sein. Das heißt aber nicht, daß heute jene historische Beschäftigung unwichtig wäre. - Im Gegenteil: Sie ist notwendig, um das lebendige Erleben der Kultur einer vergangenen Zeit nachvollziehen zu können und unserer Zeit erst einen Zugang zu schaffen, der weder museal noch akademisch ist. Dieses scheinbare Paradoxon, diese Spannung aber ist der Preis des Nachgeborenseins und der Freiheit, aus 1000 Jahren Musikgeschichte wählen zu können.
Aufführungspraxis
Beethovens Prometheus
Die Geschöpfe des Prometheus: komponiert 1800/1801 für den Choreographen Salvatore Viganò (1769-1821) ist das Werk Ludwig van Beethovens einziges allegorisches Ballett und mit der knapp zuvor entstandenen ersten Sinfonie sein erstes großformatiges Orchest ...
Ein Abend in a-Moll
Ob eine Tonart eigenen Charakter habe? „Man hat dafür und dagegen gesprochen; das Rechte liegt wie immer mitten innen. Man kann ebenso wenig sagen, daß diese oder jene Empfindung gerade mit dieser oder jener Tonart in die Musik übersetzt werden müsse , ...
Schubert: Italienische Ouvertüre, Symphonie Nr.6, Mozart: Violinkonzert A-Dur
Da schreibt einer: Kennen Sie lustige Musik? Ich nicht. Oder: Da wurden die Brüder sehr fröhlich. Ich aber war traurig. Oder: Und zum zweiten Male wandte ich meine Schritte und mit einem Herzen voll unendlicher Liebe für die, welche sie verschmähten, wand ...